Forderungen des Bündnisses „Den Mangel beenden“ für konkrete Ergebnisse des Schulgipfels

Andreas Henke

Wie die Harzer Landtagsabgeordneten Monika Hohmann und Andreas Henke (beide DIE LINKE) mitteilen, hat das Bündnis „Den Mangel beenden! – unseren Kindern Zukunft geben!“, das bereits 2020 ein Volksbegehren initiierte, sich mit Forderungen zum angekündigten Bildungsgipfel zu Wort gemeldet. Unter dem Titel „Ein Weckruf! Rettet die Bildung! Schafft Perspektiven!“ werden konkrete Punkte formuliert, die kurz und mittelfristig helfen, den Personalmangel einzudämmen. Unabdingbar dabei ist, dass die Haushaltsmittel, die eigentlich für die Einstellung von Lehrkräften gedacht waren und die aufgrund des Mangels dafür offensichtlich nicht ausgegeben werden, nicht im Säckel des Finanzministers verschwinden, sondern der Bildung unserer Kinder zu Gute kommen, indem andere Maßnahmen finanziert werden.

„Das breite Bündnis aus Eltern, Schülern, Vertretern, von Pädagogen und der Partei DIE LINKE (siehe unten) möchte sich mit seinen Forderungen und Vorschlägen an die Seite derer stellen, die ebenfalls mit tiefer Sorge den dramatischen Unterrichtsausfall und die gefährdeten Bildungsperspektiven unserer Schülerinnen und Schüler sehen. Es formuliert u. a. die Forderung, dass mindestens 190 Mio. Euro jährlich, Geld, das für die fehlenden Lehrkräfte nicht ausgegeben wird, zwingend für mehr Bildungsangebote, für den Einsatz weiterer pädagogischer Fachkräfte und für die Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen eingesetzt werden.

„Der Rückgang des Bildungsangebotes muss schnellstens gestoppt werden. Die unterschiedliche Unterrichtsversorgung an verschiedenen Schulformen und Einzelschulen vertieft die soziale Spaltung in den Schulen und birgt großen gesellschaftlichen Sprengstoff. Die individuellen Bildungsperspektiven und Karrieremöglichkeiten von zehntausenden Schülern sind massiv gefährdet.“ sagt Matthias Rose, Vorsitzender des Landeselternrates.

Celine Sell, Beisitzerin im Vorstand des Landesschülerrates, ergänzt, dass es an den Schulen mehr Orientierungsmessen für Berufe geben sollte: „Man kann sich dort dann gezielter zu einem Lehramtsstudium informieren und hat danach auch mehr Motivation, diesen Weg zu gehen. An den Gymnasien wird sich derzeit kaum darum gekümmert und die Schüler haben dort höchstens ein Praktikum in der gesamten Schullaufbahn.“

„Die Beschäftigten an Schulen arbeiten mit großem Engagement und über das normale Maß hinaus“, fügt Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, hinzu. „Aber sie können keine Wunder vollbringen und mit immer weniger Personal die Qualität von Schule und Unterricht aufrechterhalten. Die bisher von der Landesregierung ergriffenen Maßnahmen sind absolut nicht ausreichend. Sie kommen zu spät, sie wälzen das Problem auf die Schulen selbst ab und erhöhen damit die sowieso schon übergroße Belastung.“

Um dem immer weiter sinkenden Bildungsangebot wirksam zu begegnen, sind mehr denn je kluge Ideen und Initiativen gefragt, die ausreichend finanziert werden müssen. Viele Vorschläge sind seit Jahren bekannt und scheitern leider an der Ignoranz des Finanzministers oder an parteipolitischen Querelen. Aufbruch und Handeln sind gefragt für eine Schule mit Zukunft. Ein möglicher Bildungsgipfel braucht konkrete Ergebnisse und Verabredungen.

Die Mitglieder des Bündnisses sind: Elternrat-Initiative „Bildung in Not“ Magdeburg (ERI-BiN), Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Sachsen-Anhalt (GEW), Landeselternrat Sachsen-Anhalt (LER), Landesschülerrat Sachsen-Anhalt (LSR), Landesverband der Kita- und Schulfördervereine Sachsen-Anhalt e. V. (LSFV-ST), Partei DIE LINKE Sachsen-Anhalt, Schulleitungsverband Sachsen-Anhalt e. V. (slv-st), Verband Bildung und Erziehung – Landesverband Sachsen-Anhalt (vbe), Verband Sonderpädagogik e. V. – Landesverband Sachsen-Anhalt (vds).